Blog Texte Mentopia.net

PEGIDA - Panische Eliten gegen irritierte Dresdner Abendspaziergänger

Es ist viel berichtet, erzählt, fabuliert und halluziniert worden über das Phänomen, dass seit einigen Wochen als PEGIDA und deren Ableger die Nation umtreibt. Deshalb will ich an dieser Stelle nicht den gefühlt achttausendneunhundertzweiundvierzigsten Kommantar zu Sinn resp. Unsinn dieses Phänomens vorlegen, sondern - so kurz und knapp mir das möglich ist - auf einige Aspekte hinweisen, die in der Berichterstattung sonst eher untergehen.

Der Wille? Der Wille!

Nihil aliud a voluntate est causa totalis volitionis in voluntate.
Nichts als der Wille ist die Gesamtursache des Wollens.

Duns Scotus

"Denken ohne Geländer" - Hannah Arendt

Es wäre viel gewonnen, wenn wir das bösartige Wort "Gehorsam" aus dem Vokabular unseres moralischen und politischen Denkens streichen könnten. Wenn wir diese Fragen durchdenken, könnten wir ein gewisses Maß an Selbstvertrauen und sogar Stolz zurückgewinnen, das, was frühere Zeiten die Würde oder die Ehre, vielleicht nicht der Menschheit, so doch des Menschen, genannt haben.
Hannah Arendt

Willensethik

"Willentliches Handeln? Handeln in Verantwortung? Das tue ich doch sowieso..." wird gern gefragt und im selben Atemzug entgegnet, wenn die Sprache auf die Bedingungen und Möglichkeiten menschlichen Handelns kommt. Ist das wirklich so, tut "man", wer immer das sein mag, wirklich das, was er oder sie "will"? Ich will versuchen, einen Ansatz zu einer Ethik des Willens zu skizzieren. Was der Leser daraus bleibt, bleibt natürlich eine Frage seines Willens. :-)

Was übrigblieb - Sozialismus revisited

Im Jahr 2007 begab ich mich auf eine Fotoexkursion, die mir deshalb besonders wichtig war, weil sich meine nähere Bekanntschaft mit dem MfS und der Umstand, daß man sich dort gehalten sah, mir für eine Weile Kost und Logis in einem ihrer Zuchthäuser angedeihen zu lassen, zum fünfundzwanzigsten Mal jährte.

Die RAF-Ausstellung im Kunst-Werke Berlin e.V. - Review und Assoziationen

Am 21. April 2005 veranstaltete Mentopia einen Gruppenausflug zur Ausstellung "Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF-Ausstellung" im o.g. Kunstverein. Es gab im Vorfeld zu dieser Ausstellung diverse Meinungsäußerungen in der Presse, die sich mit dem Sinn einer solchen Darstellung der RAF-Geschichte generell befaßten und worin es immer auch um die Berechtigung der Mitfanzierung dieser Ausstellung durch den Berliner Senat ging.

Mythen in Tüten - Jack Parsons und Ron Hubbard

Die nachfolgenden Texte widmen sich der Legende, Ron Hubbard habe im Auftrag des LAPD oder gar des FBI die Agape-Lodge des O.T.O. unter Jack Parsons unterwandert und zerstört. Ich werde zeigen, daß diese, von der Scientology Kirche in die Welt gesetzte Legende frei erfunden ist und letztlich nur der Camouflierung ihrer okkulten Wurzeln und Quellen dient.

Original vs. Fälschung - Crowley, Hubbard und der Okkultismus in Scientology
Einige notwendige Anmerkungen zum Interview mit Sabine Weber

"Erwarte ihn nicht von Osten, nicht von Westen; denn aus keinem erwarteten Hause kommt das Kind. Aum! Alle Worte sind heilig und alle Propheten wahr; ausgenommen nur, daß sie wenig verstehen; löse die erste Hälfte der Gleichung auf, laß die zweite unangetastet. Aber Du hast alles in klarem Lichte, und einiges, obschon nicht alles, im Dunkeln."
Liber L. vel Legis, Vers I/56

In Sabine Weber Antworten im vorgelegten Interview hier finden sich einige Punkte, die ich extrem ärgerlich finde - wie ich das immer tue, wenn jemand aus grober Unkenntnis heraus Urteile fällt, also sich ausgesprochen ignorant zeigt. Deshalb reiche ich hier einige Anmerkungen zu diesen Punkten nach.

Wie ein Interview zustande kommen kann - Eine kleine Nachbetrachtung

Als die AHA-Redaktion im Herbst 2007 beschloss, uns in einem Themenheft der Scientology Kirche zu widmen, war schnell klar, dass wir uns um möglichst repräsentative Gesprächspartner aus der Kirche bemühen und versuchen werden, sie für ein, zwei Interviews zu gewinnen, und zwar mit dem Ziel, dem Leser eine authentische Darstellung aus der Innenperspektive im Kontext unserer Darstellung präsentieren zu können.

Interview mit Sabine Weber, Präsidentin der Scientology Kirche Berlin e.V.

Geführt als E-Mail-Korrespondenz nach einem persönlichen Gespräch in der Niederlassung der Scientology Kirche in Berlin am 20.03.2008

Das Innenleben der Geheimdienste

Wenn man etwas über das Innenleben eines Geheimdienstes, über das Selbstverständnis seiner Mitarbeiter und das Verständnis der Mission, die zu haben ein solcher Dienst für sich beansprucht, ist das Buch Spycatcher. Enthüllungen aus dem Secret Service von Peter Wright die richtige Lektüre.

Apokalypsis - Apokalyptik
Erörterung diverser Perspektiven der Rezeption apokalyptischer Texte

Die Medien sind - gerade derzeit wieder besonders intensiv - voll von apokalyptischer Metaphorik. Politiker aller Couleur, Naturwissenschaftler der verschiedensten Fachsparten, Geistliche aller Großkirchen usw., die ihre politisch, wissenschaftlich, moralisch oder ökologisch verbrämten Untergangsszenarios versenden lassen.

Netzkultur - Anmerkungen zur Kultur des Internet

Dieser Text entstand im Frühjahr 2004 und er ist dem Aufräumen nicht zum Opfer gefallen, weil er eine Zeit illustriert, als mit dem Netz noch die Vorstellung verbunden war, es sei ein Ort des öffentlichen Diskurses auf Augenhöhe und ein Raum des Informationsaustauschs und der geistigen Auseinandersetzung, der die Welt eine bessere werden lassen könnte. Entsprechend enthusiatisch waren die Erwartungen und der Umgang mit dem Netz. Das ist passé, die Leaks des Edward Snowden haben klar gemacht, dass wir seinerzeit einer Illusion nachhingen. Die hemmungslose Machtgier der Eliten wollten es anders, und das vermutlich von Anfang an. Auch wenn manche Autoren wie Sascha Lobo dagegen anschreiben - die Zeiten der Hoffnung sind vorbei. Das macht auch ein anderer Aspekt deutlich, nämlich dieser: Damals, in der Zeit vor Facebook und WhatsApp, umfasste ein durchschnittliches Posting 400 bis 500 Worte und nicht nur 5, wie das heute die Regel ist. Damals nannte man vehement geführte Auseinandersetzungen Flamewar und am Ende waren nicht selten kleine, literarische Meisterwerke zu bestaunen. Heute heißt das Shitstorm und am Ende ist exakt das übrig - ein großer Haufen Scheiße. Lesen Sie also den Text als Zeugnis der Illusionen einer vergangenen Zeit.